
In Erinnerung an Kurt Bendlin

Seit dem Jahre 2003 veranstaltete der Verein KIM – Soziale Arbeit e.V. jedes Jahr gemeinsam mit dem ehemaligen Weltrekordler Kurt Bendlin ein Naturcamp der besonderen Art in Malente.
Teilnehmer:innen waren bis zu 18 Personen aus den unterschiedlichen Einrichtungen des Vereins: Menschen mit sozialen Schwierigkeiten und Suchtkranke, die sich alle auf das Abenteuer Naturcamp einlassen konnten. Begleitet wurden die Gruppen von Sozialarbeiter:innen des KIM.
4 Tage Malente bedeutete: schlafen im Stroh, kein fließendes Wasser, kochen auf dem offenen Feuer, waschen an der Quelle und vor allen Dingen: keine Drogen, kein Alkohol – nur Natur pur und Auseinandersetzung mit sich selbst und der Gruppe. Für alle eine neue und nachhaltige Erfahrung.
Kurt schaffte es immer wieder, die unterschiedlichsten Menschen mit all ihren Sorgen und Problemen zu einer tragfähigen Gemeinschaft zusammen zu führen. Naturverbundenheit spüren, stark sein in der Gemeinschaft, Selbstvertrauen und Leistungsfähigkeit zu erleben – all dieses wurde als neue Erfahrung mitgenommen in den Alltag.
Jeder konnte sich seinen Fähigkeiten entsprechend einbringen: Bäume fällen, ein Floß bauen und damit eine Fahrt über den Dieksee schaffen, mit Holz schnitzen und Hochsitze bauen, im Kletterpark in luftiger Höhe an seine Grenzen kommen, Frühsport treiben und die „Germanen Olympiade“ mit Axtweitwurf und Bogenschießen zu meistern – das gelang letztendlich allen.
Kurt war Trainer und Mentor zugleich. Er hat seinem Lebensmotto entsprechend jeder Gruppe zum Abschied Gedanken aus dem Sanskrit mitgegeben:
Achte gut auf diesen Tag,
Denn er ist das Leben,
Das Leben alles Lebens.
In seinem kurzen Ablauf
Liegt alle Wirklichkeit und
Wahrheit des Daseins:
Die Wonne des Wachsens,
Die Größe der Tat,
Die Herrlichkeit der Kraft.
Denn das Gestern ist nichts als ein
Traum
Und das Morgen nur eine Vision.
Das Heute jedoch – recht gelebt –
Macht jedes Gestern zu einem Traum
voller Glück
Und jedes Morgen zu einer Vision
voller Hoffnung.
Drum achte gut auf diesen Tag!
Aus dem Sanskrit
Kurt Bendlin fühlte sich unserer Einrichtung, dem „Rupert-Zwickl-Haus“, auf eine ganz besondere Weise verbunden. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür zeigt ein Video auf YouTube: Unter dem Titel „Gunter Gabriel bei den Gassenträumern“ ist ein gemeinsamer Besuch von Kurt Bendlin und Gunter Gabriel im Rupert-Zwickl-Haus zu sehen – einem Ort, der Kurt stets sehr am Herzen lag.
Wir sind dankbar, Kurt kennengelernt zu haben und werden in seinem Sinne auch unsere Arbeit weiterführen.
Unser Mitgefühl und Dank gilt seiner Familie, seiner Frau Martina und seinen Kindern.
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